GFFU in 2023: 3,2 Millionen Euro für Forschung und Lehre

GFFU in 2023: 3,2 Millionen Euro für Forschung und Lehre

Preisverleihungen bei der GFFU-Jahresveranstaltung 2024. Untere Reihe (v.l.n.r.): HHU-Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck mit PD Dr. Tobias Winnerling; mittlere Reihe: Prof. Dr. Florian Kai Groeber-Becker und Team-Kollege (vertreten Preisträgerin Dr. Joana Marie Witt), Dr. Nina-Marie Schüchter, Dr. Henrike Hörmann und GFFU-Präsident Eduard H. Dörrenberg; oben: Prof. Dr. Karsten Altenhain.
Der GFFU-Preis 2023 ging an den Geschichtswissenschaftler PD Dr. Tobias Winnerling (HHU), hier neben GFFU-Präsident Dörrenberg und HHU-Rektorin Steinbeck.
Der Hans-Süssmuth-Preis 2024 wurde an Dr. Nina-Marie Schüchter (Phil. Fakultät, HHU) verliehen; bei der Preisverleihung war seine Witwe, Prof. Dr. Rita Süssmuth, anwesend (im Collagebild rechts neben Laudatorin Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch).
Der Reinhard-Heynen-und Emmi-Heynen-Preis 2024 ging an den Juristen Prof. Dr. Karsten Altenhain, HHU (links); den erstmals vergebenen Dr. Reinhard- und Emmi-Heynen-Förderpreis für Med. Forschung gewann Dr. Joana Marie Witt (UKD, derzeit Japan) - Teamkollege Prof. Dr. Florian Kai Geoeber-Becker präsentierte ihre Forschungsarbeit.
Mit dem Forschungspreis der Dr. Günther- und Imme-Wille-Stiftung wurde in diesem Jahr die Medizinerin Dr. Henrike Hörmann (UKD) ausgezeichnet. (Collagebild rechts: Laudator Prof. Dr. Guido Reifenberger). Alle Fotos: Dieter Joswig / HHU.

Jahresveranstaltung 2024 mit fünf Preisverleihungen

Die Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf e.V. (GFFU) und die von ihr betreuten 23 Stiftungen erwirtschafteten in 2023 insgesamt 3,2 Millionen Euro Fördermittel für Forschung und Lehre. Diese aktuellen Zahlen gab GFFU-Präsident Eduard H. Dörrenberg im Rahmen der Jahresveranstaltung der Gesellschaft am 21. November 2024 im Düsseldorfer Industrie-Club bekannt. Im Rahmen dieser Jahresveranstaltung 2024 wurden zugleich insgesamt fünf Forschende ausgezeichnet.
Zu diesem Event gibt es eine ausführliche Bildreportage als Bildergalerie: Direkt zur Startseite der Bildergalerie in Sektion “Interaktiv”.

 

GFFU Jahreszahlen 2023: Kurs gehalten!

Im Zuge der überstandenen Corona-Krise hatte sich der Verein bereits in 2022 gut erholt. Umso erfreulicher sei es, dass die GFFU in 2023 trotz der weiter angespannten Weltlage die Zahlen auf hohem Niveau festigen konnte: Dies vermerkte Dörrenberg auf der aktuellen Veranstaltung. So belief sich das Vereins- und Stiftungsvermögen Ende 2023 mit gut 45 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Zu Ende des laufenden Jahres erwartet Dörrenberg eine Rendite auf Vorjahresniveau in Höhe von 3 %. Somit sei ein weiteres nachhaltiges Engagement der GFFU und der ihr anvertrauten Stiftungen möglich.

Im laufenden Jahr stieg die Zahl der von der GFFU verwalteten Stiftungen auf 25, bedingt durch die Übernahme einer bestehenden Stiftung und eine Neugründung im medizinischen Umfeld. Und diese positive Entwicklung setze sich fort: Bereits jetzt könne für das kommenden Jahr schon der Zugang einer weiteren Stiftung verzeichnet werden, die sich gerade in Gründung befinde. 

 

HHU 2024: Ein ereignisreiches Jahr
Nach den Ausführungen von GFFU-Präsident Dörrenberg präsentierte die Rektorin der HHU, Prof. Dr. Anja Steinbeck, einen Rückblick auf die Aktivitäten der Universität im vergangenen Jahr. Im Bereich der „Bürgeruniversität“ konnte die HHU in 2024 zahlreiche Erfolge und überregional beachtete Events initiieren. Beispiele dafür waren u.a. die erfolgreiche „Nacht der Wissenschaft“ im September mit über 12.000 Besuchenden sowie zwei Heinrich-Heine-Gastprofessuren: Zum einen mit Campino, dem Frontmann der „Toten Hosen“, zum anderen mit Dr. Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Im ihrem Vortrag zeigte Prof. Steinbeck dann weitere strategische Ideen der HHU zu Lehre ("Dialog digitale Lehre"), Forschung und der Nachhaltigkeit an der HHU auf. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz erstellte die HHU in 2024 klare Leitlinien für den Einsatz dieser Tools in der Praxis der Lehre.

 

Die Preisverleihungen 2024

Nachdem in 2023 bereits zum siebten Mal der GFFU Startup Wettbewerb ausgelobt worden war, hatte die GFFU in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen auf eine Ausschreibung verzichten müssen; der Wettbewerb wird voraussichtlich in 2025 wieder stattfinden. Im Rahmen der GFFU-Jahresveranstaltung 2024 fanden diesmal fünf statt bisher drei Auszeichnungen für Forschende statt: Der Hans-Süssmuth-Preis und auch der dieses Jahr zum ersten Mal verliehene Dr. Reinhard- und Emmi-Heynen-Förderpreis für Medizinische Forschung werden jeweils alle zwei Jahre vergeben.

Mit dem „Preis der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“ (GFFU) werden jährlich herausragende Habilitationsschriften gewürdigt. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für das Jahr 2023 wurde verliehen an PD Dr. Tobias Winnerling, Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der HHU. In einem Kurzreferat präsentierte er seine herausragende Habilitationsschrift: „Das Entschwinden der Erinnerung. Vergessen-Werden im akademischen Metier zwischen 18. und 20. Jahrhundert". Darin zeigt Winnerling an vier Beispielen des 18. Jahrhunderts auf, warum wissenschaftlicher Nachruhm nicht ewig währt. Er kombiniert dazu digitale Methoden mit klassischer Quellenanalyse und kann über drei Jahrhunderte hinweg die Prozesse nachzeichnen, mit denen die Wissenschaft „vergisst“. 

Den mit 5.000 Euro dotierten Hans Süssmuth-Preis 2024 erhielt dieses Jahr Dr. phil. Nina-Marie Schüchter. Der 2022 gestiftete Preis soll Zeichen setzen für bereichsüberschreitende Vernetzung der Düsseldorfer Forschung und wird alle zwei Jahre für eine herausragende Forschungsarbeit an der HHU ausgeschrieben. In diesem Jahr gewann die Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der HHU den Preis für ihre interdisziplinäre Dissertation, die unter dem Titel „Wunderkammern als künstlerische Praxis – Sammeln, Ordnen und Zeigen im Anthropozän“ veröffentlicht wird. Darin befragt sie das Phänomen der frühneuzeitlichen Wunderkammer nach seiner zeitgenössischen Ästhetik und Funktion in der Auseinandersetzung mit dem Anthropozän: Welche Bedeutung hat sie heute?

Der mit 12.500 Euro dotierte „Reinhard-Heynen-und Emmi-Heynen-Preis“ 2024 für herausragende Leistungen oder Arbeiten von Wissenschaffenden an der HHU ging an Prof. Dr. Karsten Altenhain, Lehrstuhl für Strafrecht, für seine hervorragende Arbeit im Straf- und Wirtschaftsstrafrecht. Altenhain befasst sich intensiv und interdiziplinär mit Themen wie Geldwäsche, Bilanz- und Insolvenzdelikten sowie Jugendmedienschutz und Computerkriminalität im Medienrecht. Altenhains Werk, das strafrechtliche Normen mit sozialwissenschaftlichen und kriminologischen Ansätzen verbindet, findet große Beachtung in Wissenschaft und Öffentlichkeit – wie zum Beispiel seine 2012 im Auftrag des Bundesverfassungsgerichts durchgeführte Studie zur Einhaltung gesetzlicher Absprachen in Strafverfahren. 

Erste Preisträgerin des neuen, von der GFFU gestifteten Dr. Reinhard- und Emmi-Heynen-Förderpreises für Medizinische Forschung wurde Dr. Joana Marie Witt, Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Düsseldorf. Dr. Witt will ein organoid-ähnliches Gewebemodell einer Tränendrüse entwickeln. Dieses Modell wäre die Grundlage für Untersuchungen, die dem lebenden Organismus am nächsten kommen und reproduzierbar sind. Witt wird damit die Pathomechanismen bei schweren Erkrankungen der Tränendrüse erforschen. So ist dieses Projekt klinisch von hoher Bedeutung für Patienten mit schwerstem „Trockenen Auge” aufgrund einer eingeschränkten Tränendrüsenfunktion. Die Laudatio für die abwesende Preisträgerin hielt Prof. Dr. Florian Kai Groeber-Becker, Professor für experimentelle Ophthalmologie am UKD.

Mit dem Forschungspreis der Dr. Günther- und Imme- Wille-Stiftung wurde in diesem Jahr Dr. Henrike Hörmann, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie am UKD ausgezeichnet. Hörmann forscht zu Neugeborenen, die ein Unterzuckerungsrisiko (Hypoglykämie) haben: Neugeborene mit bestimmten Risikofaktoren, wie niedrigem Geburtsgewicht oder Stress vor bzw. unter der Geburt, weisen erhöhte Stresshormon-Konzentrationen im Nabelschnurblut auf. Dies führt zu einer Hemmung der Insulinausschüttung im Mutterleib - nach Geburt kann es zu überschießender Insulinausschüttung / Unterzuckerung kommen. Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen verbessert die Behandlung dieser Neugeborenen und reduziert das Risiko für unterzuckerungsassoziierte Hirnschädigungen. Die Arbeit „Association of Fetal Catecholamines With Neonatal Hypoglycemia” wurde in der Fachzeitschrift JAMA Pediatrics veröffentlicht.

Zum Abschluss der Jahresveranstaltung 2024 gratulierte GFFU-Präsident Eduard H. Dörrenberg allen Preisträgerinnen und Preisträgern zu ihren besonderen Forschungsleistungen an HHU und UKD. Er erinnerte zugleich an die Nachhaltigkeit der Arbeit der Freundesgesellschaft der HHU und der von ihr betreuten Stiftungen: Sie sei stets Herausforderung und Mission zugleich.

 

Über die Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität e.V. (GFFU)
Gegründet 1955, ist die GFFU die führende private Institution der Wissenschaftsförderung in der Region Düsseldorf. Nicht nur mit ihren 25 Stiftungen, sondern auch mit ihrem Netzwerk von wichtigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Wissenschaft ist die GFFU längst zu einem wichtigen Band zwischen Universität und Öffentlichkeit geworden.

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Ausführliche Bildreportage von dieser festlichen GFFU-Jahresveranstaltung am 21. November 2024 im Düsseldorfer Industrie-Club mit allen Laudatoren, Preisträger/innen und dem anschließenden Get-Together: Direkt zur Bildergalerie (68 Fotos).
 

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